Alles gesund? Der Healthcare-Markt heute und in Zukunft - Interview mit Paul Lunow, Teil 2

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir unseren sehr interessanten Interviewgast Paul von Nepos vorgestellt. Nun folgt die Fortsetzung zu dem Gespräch über Nepos, die Digistalisierungsplattform für Senioren.

RealCast ist ein Podcast von fiveandfriends für die Real Estate Industry. RealCast bespricht relevante Themen der Zeit und Megatrends und setzt den Fokus auf die Kommunikation und Vermarktung nachhaltiger Investmentlösungen.

Stefan Stüdemann: Gesundheit ist natürlich nicht erst seit heute ein Thema, aber in Zeiten von Pandemie nochmal doppelt so stark auf der Agenda. Aus unserem Kundenfokus interessiert uns natürlich vor allem der Bereich der Immobilienanlagen und Investments. Und da ist Healthcare schon seit einiger Zeit, ohne ein absehbares Ende, ein Megatrend. Ich kann mir den Einsatz von Nepos in diesem Kontext ganz gut vorstellen. Habt ihr denn da bereits Berührungspunkte? Dass ihr zum Beispiel auch in Kooperation mit Betreibern von solchen Immobilien gehen würdet?

Paul Lunow: Ja auf jeden Fall. Wir sind in sehr vielen Gesprächen, wir haben einige Projekte durchgeführt.

„In den letzten vier Jahren war das Research Thema für uns entscheidend, weil wir definitiv nichts entwickeln dürfen, was an den Bedürfnissen der Nutzern vorbei geht.“

Also haben wir sehr früh jeden Prototypen mitgenommen, in verschiedene Seniorenheime Computer-Klassen eingerichtet. Da es oft nicht möglich war Internetverbindung in die Räume der Seniorenheime zu bringen, wurden letztendlich einige unserer geplanten Projekte verhindert. Das hätte ich so nie erwartet und nicht für möglich gehalten.

Stefan: Wenn ich mir uns beide gerade mal, zusammen in einer schönen Seniorenresidenz vorstelle und Wir haben kein Internet! Paul, dann glaub ich geht die Welt unter oder? Das heißt letztendlich ihr seid ein Stück weit die Brücke, aber auch Augenöffner für das Thema. Wie schafft man denn eine Grund-Digitalisierung in einer Seniorenresidenz oder Pflegeheim?

Paul: Internet ist in der Tat ist das etwas, worauf man nur noch schwer verzichten will. Und was man sich vor allem klar machen muss, dass es die Abläufe im Seniorenheim enorm vereinfachen kann. In den Projekten leisten wir dann natürlich viel Aufklärungsarbeit, wir machen auch sehr gerne Workshops mit den Menschen, die dort arbeiten. Dabei muss man mit viel Fingerspitzengefühl und vor allem auch mit einem wirklich klaren Blick hinschauen. Was ist notwendig und was brauchen wir wirklich.

Stefan: Also, Nepos ist ein Stück weit Digitalberater für Betreibern von Objekten für ältere Menschen, ich fasse es jetzt mal relativ allgemein, um einfach die tagtäglichen Dinge dort besser oder überhaupt erst sinnvoll und effizienter lösen zu können.

Stefan: Vielleicht auch zu mehr Zufriedenheit der Bewohner selbst, was am Ende auch wieder freie Zeit schafft für die eigentlich relevanten Themen. Nämlich die menschlichen Themen, die leider immer häufiger etwas zu kurz kommen. Das wäre für mich ein USP oder ein Asset für Betreiber. Eine Möglichkeiten für die Bewohner, um am öffentlichen Leben über Digitalisierung teilzunehmen ohne sich umgewöhnen zu müssen. Und ihr seid dann das Bindeglied und schafft quasi die Beratung?

Paul: Genau, es entwickelt sich immer weiter dahin. Unser USP ist diese Benutzeroberfläche, uns erreichen aber auch immer mehr Anfragen nach Komplettlösung. Also im Sinne von: Wir brauchen 250 Tablets für unsere Bewohner und Bewohnerinnen, die mit einem Mobilfunkvertrag ausgestattet sein müssen und per Fernwartung eingerichtet werden, so dass da möglichst kein technischer Aufwand entsteht. Sondern die Menschen, die so ein Gerät gerne hätten, können es benutzen. Die Menschen, die ihr eigenes Gerät mitbringen, können über die Weboberfläche auf genau die gleichen Inhalte zugreifen.

Stefan: Vielleicht ausblickend noch Paul, wenn du später selber mal Senior bist und so einer vorzüglichen Einrichtung leben würdest, was wäre dein Wunsch? Was kann Technologie vielleicht für uns in der noch etwas ferneren Zukunft leisten, was aber wirklich für uns auch dann ein Mehrwert bieten kann?

Paul: Ich glaube die Kommunikation ist nach wie vor das, was die Leute heute treibt und es wird auch mich später treiben. Mit den Menschen, mit meiner Familie und meinen Freunden in Kontakt zu bleiben und da ein wirklich nahes Verhältnis aufzubauen.
Wir sehen heute schon hoch spannende Sachen von VR-Brillen, die sich die älteren Menschen aufsetzen und 360 Grad Kameras, die am anderen Ende der Welt stehen und den Kindergeburtstag filmen. Die Leute können sich selber umschauen, können interagieren, das funktioniert so prototypisch, aber das wird natürlich immer weiter gehen.

„Ich hoffe einfach, dass ich später in der Situation bin, in der ich gesund und glücklich mit meiner Familie kommuniziere, egal wo auf der Welt die sich rumtreiben.“

Und so diese familiäre Nähe erhalten, auch wenn uns jetzt die nächste Pandemie wieder quält.

Stefan: Spannendes Thema! Ich hab mich gefreut mit dir bisschen über das Thema plaudern zu können. Ich halte für mich fest, sollte ich später in diese Situation kommen auf Unterstützung und fremde Hilfe angewiesen zu sein, werde ich als allererstes fragen: Habt ihr Nepos oder nicht? So werde ich mich dann entsprechend für eine Einrichtung entscheiden. Und wer weiß, vielleicht wohnt nebenan der Paul, der natürlich als Systemadmin dort für mich noch ein extra Quäntchen Funktion rausholen kann. Das wäre natürlich sehr lustig! Ich danke dir für das Gespräch!

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