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140 Zeichen, die die Welt bedeuten

28/12/2009

 
Auch turbulente Zeiten gehen irgendwann zu Ende: Das Superwahljahr 2009 ist vorbei. Einige aufregende Zitterpartien hat es uns beschert, bisweilen schien das Ergebnis schon im Vorhinein festzustehen. Und manchmal ging alles schneller als erwartet: Dass etwa Horst Köhler am 24. Mai dieses Jahres im Amt des Bundespräsidenten bestätigt worden war, wusste mancher früher als im Protokoll vorgesehen. Kurz vor der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses hatten einige Abgeordnete „gezwitschert“, wer für die kommenden fünf Jahre das höchste Amt der Bundesrepublik innehaben sollte: „Nachzählung bestätigt: 613 Stimmen. Köhler ist gewählt.“, ließ Ulrich Kelber (SPD) um 14:15 Uhr über den Internet-Dienst Twitter verbreiten. „Leute, ihr könnt in Ruhe Fußball gucken. Wahlgang hat geklappt.“, meldete dort drei Minuten später Julia Klöckner (CDU), die als Auszählende direkt an der Quelle saß. Als schließlich um 14:29 Uhr Bundestagspräsident Norbert Lammert feierlich das Geheimnis lüften wollte, warteten die ebenfalls vorzeitig über den Wahlausgang informierten Musikanten der Blaskapelle wie auch einige von den Saaldienern eilig herbei getragene Blumenbouquets bereits voll Ungeduld darauf, den glücklichen Wahlsieger Köhler zu bejubeln. ​
Die vorlauten Schnellschüsse der Abgeordneten ließen im Frühsommer des Superwahljahrs ’09 kurz die Emotionen hochkochen: Die SPD erwog gar den Einsatz von Handy-Störsendern. Schnell entpuppte sich die „Twitter-Affäre“ jedoch als Sturm im politischen Wasserglas. Nur der Internet-Dienst selbst hätte sich keine bessere Marketing-Aktion wünschen können, war er doch schlagartig um ein Vielfaches bekannter als zuvor. Seit seiner Entwicklung im Jahr 2006 hat sich Twitter zunächst langsam, ab 2008 immer stärker verbreitet. Es handelt sich dabei um einen speziellen Blog, eine im Internet publizierte, oft als Tagebuch gehaltene Textfolge. Mit maximal 140 Zeichen können die Autoren ihre Botschaften oder „Tweets“, wie die knappen Mitteilungen auch heißen, an einen festen Nutzerstamm senden. Aufgrund dieser Zeichenknappheit hat sich Twitter den Namen „Mikro-Blog“ verdient. Die Leser der Kurznachrichten werden als „Follower“ bezeichnet. In einer chronologisch absteigenden Liste erhalten sie all jene Tweets angezeigt, die sie abonniert haben. 

Übersetzt bedeutet Twitter übrigens „Gezwitscher“, was auf den ersten Blick die Assoziation völliger Belanglosigkeit erweckt. Wer möchte schon etwas „zwitschern“, wenn er Wichtiges zu sagen hat? Und doch hat sich der Internet-Dienst inzwischen vor allem in der politischen Sphäre etabliert. Über die Kurznachrichten kommunizierten die Wahlkampfteams des damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Obama 2008 ihre Aktivitäten. In deutschen Wahlkampagnen kam der Mikro-Blog zuerst im Vorfeld der hessischen Landtagswahl zum Einsatz – Roland Koch und Thorsten Schäfer-Gümbel als Trendsetter im deutschen Politgezwitscher. Und während der diesjährigen Unruhen in Iran wurde Twitter zum bevorzugten Instrument der unterdrückten Bevölkerung: Manche Nachrichten benötigen nicht mehr als 140 Zeichen. 

Man kann mit gutem Recht Kelber und Klöckner kritisieren, weil sie Köhlers Wiederwahl auf unwürdige Art hinausposaunten, an den unleugbaren Stärken des Zwitscherns ändert es nichts: Schneller und direkter kann Kommunikation kaum sein. Natürlich benötigen komplexe Inhalte mehr Raum. Für viele kurze und doch bedeutsame Botschaften reicht die knappe Zeichenanzahl jedoch völlig aus. Daher wundert es nicht, dass etwa in Anlegerkreisen viele Twitter-Begeisterte zu finden sind. Das Handelsblatt unterhält mittlerweile einen eigenen Account, um seine Leser in Echtzeit über Marktentwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Wenn es darum geht, viele Personen rasch über Neuigkeiten zu informieren, ist das Netzwerk unschlagbar. Und gerade die Knappheit der Zeichen birgt Vorteile: Wer wenig Platz für Inhalt hat, muss sich fokussieren. Sich kurz zu fassen und trotzdem das Relevante zu sagen, ist nämlich eine Kunst. 

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