Paul Lunow: Ja auf jeden Fall. Wir sind in sehr vielen Gesprächen, wir haben einige Projekte durchgeführt.
In den letzten vier Jahren war das Research Thema für uns entscheidend, weil wir definitiv nichts entwickeln dürfen, was an den Bedürfnissen der Nutzern vorbei geht.
Stefan: Wenn ich mir uns beide gerade mal, zusammen in einer schönen Seniorenresidenz vorstelle und Wir haben kein Internet! Paul, dann glaub ich geht die Welt unter oder?
Das heißt letztendlich ihr seid ein Stück weit die Brücke, aber auch Augenöffner für das Thema. Wie schafft man denn eine Grund-Digitalisierung in einer Seniorenresidenz oder Pflegeheim?
Paul: Internet ist in der Tat ist das etwas, worauf man nur noch schwer verzichten will. Und was man sich vor allem klar machen muss, dass es die Abläufe im Seniorenheim enorm vereinfachen kann. In den Projekten leisten wir dann natürlich viel Aufklärungsarbeit, wir machen auch sehr gerne Workshops mit den Menschen, die dort arbeiten. Dabei muss man mit viel Fingerspitzengefühl und vor allem auch mit einem wirklich klaren Blick hinschauen. Was ist notwendig und was brauchen wir wirklich.
Paul: Genau, es entwickelt sich immer weiter dahin. Unser USP ist diese Benutzeroberfläche, uns erreichen aber auch immer mehr Anfragen nach Komplettlösung. Also im Sinne von: Wir brauchen 250 Tablets für unsere Bewohner und Bewohnerinnen, die mit einem Mobilfunkvertrag ausgestattet sein müssen und per Fernwartung eingerichtet werden, so dass da möglichst kein technischer Aufwand entsteht. Sondern die Menschen, die so ein Gerät gerne hätten, können es benutzen. Die Menschen, die ihr eigenes Gerät mitbringen, können über die Weboberfläche auf genau die gleichen Inhalte zugreifen.
Stefan: Vielleicht ausblickend noch Paul, wenn du später selber mal Senior bist und so einer vorzüglichen Einrichtung leben würdest, was wäre dein Wunsch? Was kann Technologie vielleicht für uns in der noch etwas ferneren Zukunft leisten, was aber wirklich für uns auch dann ein Mehrwert bieten kann?
Paul: Ich glaube die Kommunikation ist nach wie vor das, was die Leute heute treibt und es wird auch mich später treiben. Mit den Menschen, mit meiner Familie und meinen Freunden in Kontakt zu bleiben und da ein wirklich nahes Verhältnis aufzubauen. Wir sehen heute schon hoch spannende Sachen von VR-Brillen, die sich die älteren Menschen aufsetzen und 360 Grad Kameras, die am anderen Ende der Welt stehen und den Kindergeburtstag filmen. Die Leute können sich selber umschauen, können interagieren, das funktioniert so prototypisch, aber das wird natürlich immer weiter gehen.
Ich hoffe einfach, dass ich später in der Situation bin, in der ich gesund und glücklich mit meiner Familie kommuniziere, egal wo auf der Welt die sich rumtreiben.
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