Wie sich Technologie auf die Immobilienmärkte auswirkt
Technische Weiterenwicklungen und die Nutzung moderner Geräte wie Smartphones und Tablets schaffen neue Stufen der Digitalisierbarkeit marktrelevanter Geschäftsmodelle und verändern somit von Grund auf, wie Immobilien konzipiert, gebaut, vermittelt und genutzt werden.
Technologischer Fortschritt bildet die Grundlage für Markveränderungen, die derzeit die Immobilienwirtschaft von Grund auf und nachhaltig prägen. Stichworte wie Cloud Computing, mobile Endgeräte, Augmented Reality, Virtual Reality, Smart Home / Buildings, Smart Metering, Smart Living und Smart Cities zeigen, dass die Einsatzgebiete neuer Technologien in der Immobilienwirtschaft bereits in einigen wichtigen Bereichen verankert sind. Bei Smart Buildings vereinfachen miteinander vernetzte „intelligente“ Geräte und Gebäudeautomatisierungssysteme die Steuerung und Kontrolle beispielsweise des hauseigenen Energieverbrauchs und die Nutzung aller elektronischen Geräte. Neue Technologien werden zudem schon in der Baukonzeptionsphase im Rahmen des Building Information Modeling (BIM) eingesetzt und helfen, die Planung und Ausführung von Projekten durch Datenverknüpfung zu optimieren. Wesentliche Vorteile sind die Verbesserung der Planungsqualität, die kontinuierliche Verfügbarkeit aller Daten und deren Aufbereitung während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes sowie die einfache Erstellung und Pflege elektronisch auswertbarer Objektdokumentationen.
Digitalisierung verändert den Markt
Der technologische Fortschritt bildet aber auch die Basis für eine immer stärkere Digitalisierung. Hierfür ist im Immobilienmarkt nicht zuletzt die rasant wachsenden Proptech-Szene verantwortlich, die nun auch Deutschland seit wenigen Jahren erfasst hat. Eine sogenannte „Informatisierung“ der Branche ist die Folge. Hiervon ausgehend führen Geschäftsmodelle der intelligenten Digitalisierung auf Basis von immer größeren Datenmengen dazu, dass die Vermietung, der Verkauf und das Management von Immobilien vollkommen neu strukturiert und umgesetzt werden (können). Die Immobilienplattformen waren hierbei der innovative Vorreiter dieser Entwicklung, vor allem basierend auf der weitgehenden Übertragung des Vermittlungsprozesses aus dem Analogen ins Digitale. Die Geschäftsmodelle der sogenannten Proptech-Unternehmen digitalisieren und transformieren nun alle Prozesse und damit einhergehende Dienstleistungen rund um die Immobilie.
Wer teilt, bleibt
Auch im Bereich der Finanzierung und Konzeption von Immobilien wirken sich neue disruptive Marktmodelle bereits aus. So wird ein bis dato kleiner, aber stetig wachsender Anteil der Finanzierung einer Immobilie über Crowdfunding gestemmt. Die Grundidee besteht darin, über eine internetbasierte Plattform Kapitalmittel für ein Projekt durch kleinvolumige Beteiligungen einer Vielzahl von Investoren einzuholen und somit eine Finanzierung zu ermöglichen.
Ein weiteres Beispiel für das sogenannte Share-Economy-Geschäftsmodell ist die Vermittlung multifunktionaler Immobilien, die zunehmend von speziellen Online-Plattformen übernommen wird.
Was ist zu tun?
Fondsgesellschaften und Fondsdienstleister tuen gut daran, ihre komplette Wertschöpfungskette sowie die Geschäftsprozesse zu durchleuchten und zu hinterfragen. Was ist durch eigenes Know-How zu lösen und welche Bereiche lassen sich im Rahmen einer Digitalstrategie auch anderweitig gleichwertig oder sogar besser – effizienter, kundenorientierter, schneller – lösen? Auch die eigenen USPs sollten sich Unternehmen noch einmal bewusst machen. Abschließend sollte abgewogen werden, ob nicht in Teilbereichen – insbesondere im Bereich Big Data – eine Zusammenarbeit mit neuen Anbietern am Markt sinnvoll ist, um die eigenen Kernkompetenzen noch besser einzusetzen.
Fazit
Wie viele andere Branchen, so steht auch die gesamte Immobilienbranche vor disruptiven Marktveränderungen. Durch die nach wie vor starke persönliche Prägung der Branche gibt es hier allerdings keine zu erwartende große disruptive Welle, wie es beispielsweise Uber mit dem weltweit agierenden Fahrdienst erreicht hat. Vielmehr wird es kleinere Veränderungen geben, auf die jeder Marktakteur vorbereitet sein sollte. Denn: In jeder Veränderung liegt auch die Chance, Dinge neu und besser zu machen. Und dann lieber selbst, als anderen dabei zuzuschauen.
Wir unterstützen Sie gerne dabei.