Edutainment

Ein Zitat von Herbert Marcuse besagt: „Unterhaltung und Lernen sind keine Gegensätze; Unterhaltung kann die wirksamste Art des Lernens sein.“ Somit geht unsere Valuetainment-Reihe in die nächste Runde.

Als sanften Einstieg ins Wochenende erläutern wir heute das Edutainment. Dieses hat einiges mit dem Infotainment gemein, es beschreibt die unterhaltsame Vermittlung von Informationen. Bei beiden sprechen Unterhaltungsangebote das Bedürfnis an, etwas Bedeutungsvolles zu tun und zu erleben. 

Der feine Unterschied liegt darin, dass es sich nicht „nur“ um eine reine Wissensansammlung, sondern im Besonderen um die Kontextualisierung und Einordnung der Informationen handelt. Zudem besteht eine enge Verbindung zu unserer vergangenen Thematik Greentertainment. Auch hier spielt Gamification eine große Rolle. 

Wissen spielerisch erlernen, ist etwas das laut den Autoren der Trendstudie bisher in den meisten Institutionen nicht genug gefördert wird. Auch das Lernen in Teams kann durch Entertainisierung und Gamifizierung weiterentwickelt werden, während aktuell in unseren Systemen vor allem der Wettbewerb statt Kooperation vorangetrieben wird. Ein Modellprojekt an Berliner Schulen zeigt beispielhaft, „dass Computerspiele ein wichtiger Baustein für die digitale Bildungspolitik der Zukunft sind“. Aus den Bildungswissenschaften wissen wir, dass wir Geschichten besser erinnern als Zahlen, Daten und Fakten und dass wir leichter lernen, wenn wir Spaß haben. 

Durch visuelles und auditives Entertainment können wir uns besser mit Menschen identifizieren und Situationen nachempfinden. Besonders in Zeiten von Krisen und des Krieges, kann u. a. durch Social Media Aufklärung stattfinden. Menschen aus der Ukraine können mit Bildern und Videos eine realistische Lage des Ausnahmezustandes vermitteln. So kann es von möglichst vielen Menschen aufgenommen werden. Digitale Lernplattformen oder Anbieter für Videotelefonie boten während der Pandemie viele Optionen zur Weiterbildung und zum gemeinsamen Austausch.

Podcasts wie z. B. „Die Lage der Nation“ tragen entscheidend zum Edutainment bei und haben dafür gesorgt, dass dieses als „zentrales Unterhaltungs-Subgenre“ akzeptiert wird und auch YouTube-Kanäle wie „Dinge erklärt – Kurzgesagt“ sind aufgrund der Animationen in Verbindung mit einfacher Sprache ein hervorragendes Mittel, um Themen aus naturwissenschaftlichen, politischen, philosophischen Bereichen u. v. m. begreiflich abzubilden.

Das Edutainment ist somit eine willkommene Entertainment-Form, welches bei ernsthaften und/oder bildenden Themen eine relevante Rolle im Rahmen der Digitalisierung und des Valuetainments spielt.

Ja, Bildung darf und soll auch Spaß machen!

Ein schönes Wochenende und bis bald friends!

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