Greentertainment
Was verbirgt sich dahinter? Kurz gesagt: Es geht um Valuetainment im Kontext der Klimakrise. Das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit wächst und somit auch die Auseinandersetzung damit im Bereich der Unterhaltungsmedien.
Erste Künstler richten Live-Konzerte und Tourneen ökologischer aus; verzichten z. B. auf Plastikbecher und stellen Tanzflächen zur Stromerzeugung bereit. In der Filmproduktion können durch Echtzeit-Projektionen Kulissenbauten und Set-Umzüge verringert oder gar vermieden werden. Ganz besonders das Genre der kritischen Dokumentarfilme widmet sich zunehmend der Klimakrise. Auf Festivals können Teilnehmer spielerisch „Climate Heroes“-Auszeichnungen erhalten, wenn sie z. B. unter der Dusche Wasser sparen.
Einige Events werden ausschließlich veranstaltet, um das Thema Nachhaltigkeit weiter zu denken und laden berühmte Umweltaktivisten*innen dazu ein. Nicht nur auf Veranstaltungen spielen Climate Influencer eine immer wichtigere Rolle. Auch und vor allem in den sozialen Medien und bei Demonstrationen und Bewegungen wie #fridaysforfuture.
Anhand dieser bisherigen Beispiele wird also schon deutlich, vieles bewegt sich in die richtige Richtung. Die Problematik dabei: Es führt bei vielen Menschen zur Lähmung, denn es gibt so vieles zu tun (Wo fange ich an?) oder zu dem Gefühl „es passiert bereits genug“.
Die Erkenntnis: Die Entertainisierung der Fakten oder das Handeln „der Anderen“ reicht nicht aus. Um uns Menschen dahingehend zu aktivieren, braucht es eine intrinsische Motivation. Die Autoren der Trendstudie beschreiben es wie folgt: „Das Engagement für den Klimaschutz kommt erst dann richtig ins Rollen, wenn es (auch) Spaß macht.“
Wie kann das gelingen?
#Gamification. Denn, „Spiele fördern nicht nur das ökologische Denken, sondern motivieren auch zum Handeln.“
Anbei einige Beispiele, wie wir schon jetzt spielerisch etwas für das Klima tun können:
- - Opower als Teil von Oracle bietet die Möglichkeit den eigenen Energieverbrauch mit unseren Nachbar*innen zu vergleichen. Na, wer spart mehr ein?
- - plenergy ist ein Planspiel, bei dem Schüler*innen drei Tage lang kommunale Entscheidungsprozesse nachspielen und im Rahmen dessen Ideen für die lokale Energiewende entwickeln. Diese werden im Anschluss mit lokalen Politiker*innen verhandelt und mit örtlichen Initiativen umgesetzt.
- - Die App Changersfit belohnt mit virtuellen Klima-Talern, bei Vermeidung von Luft- und Lärmbelästigung. Die Klima-Taler können wiederum verwendet werden für Baumpflanzungen oder soziale Projekte. Auch die Deutsche Bahn und Danone nutzen diese App bereits.
- - Mission 1,5 ist ein Videospiel, welches Lösungen für die Klimakrise bewertet und diese an die Regierungen zur Verbesserung der nationalen Klimabemühungen weiterreicht.
- - Das Online-Spiel „The Climate Game“ der Financial Times macht euch zu globalen Minister*innen und zielt ebenfalls darauf ab, Ideen zu sammeln und die Umsetzung zu simulieren, um die Welt bis 2050 klimaneutral zu machen.
Games machen also schwere Themen auf leichte Art und Weise zugänglicher. Was heißt das für uns? Let's play for a sustainable future! Um es mit typisch deutschen Worten zu sagen: Könnte schlimmer sein.