Verehrte Leserin,
verehrter Leser,

„Wohnst Du schon oder suchst Du noch?“ könnte eine weitere Headline für die heutige Kolumne sein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich komme derzeit am Thema Wohnen nicht mehr vorbei.

Allein in der vergangenen Woche war ich auf zwei Konferenzen, die sich rund um Wohnen gedreht haben. Darunter erstmalig die wirklich hervorragende LivingConference der FondsForum-Plattform. Und dass es nicht nur so ein Bauchgefühl ist, zeigt, dass nach Umsatzvolumen die Assetklasse Wohnen inzwischen die Spitzenposition im Transaktionsmarkt erreicht hat. Warum erzähle ich Ihnen das? Nun, weil Wohnen eben mehr ist als nur eine Assetklasse. Es ist die Ver-körperung unseres Grundbedürfnisses nach Schutz und Geborgenheit.

Und weil das so ist und weil in diesem Sektor nach wie vor ziemlich viel schiefläuft, sollten wir un-ser Augenmerk noch mehr darauf richten, wie wir dem Sektor Wohnen zu mehr Liquidität, mehr Dynamik, mehr Leerstand (!) – kurz: zu mehr Wohnraum verhelfen. Dass das nicht immer gleich-bedeutend sein muss mit mehr Bauaktivität (zumindest nicht als alleiniges Mittel) stellt Nathanael Over in seinem hervorragenden neuen Buch „Die Wohnwende“ eindrücklich dar. Es ist vor allem ein Um- und Neudenken, das uns alle fordert.

Neue Wohnkonzepte und die grundsätzliche Hinterfragung unserer ureigensten Ansprüche an die Art, wie wir das Leben und die Gesellschaft gestalten wollen spielen hier eine entscheidende Rol-le. Und ja, das geht ans Eingemachte. Darum müssen wir uns etwas trauen. Mehr „German Mut“, gepaart mit einer Eigenschaft, die uns eigentlich nicht so liegt: unkonventionell zu sein.

Aber hey, man wird doch wohl noch träumen dürfen. Der Bau-Turbo hat es ja schließlich auch geschafft, das Licht der Welt zu erblicken. In diesem Sinne!