Verehrte Leserin,
verehrter Leser,

ja, Sie haben richtig gelesen. Wenn uns die letzten beiden Jahre und insbesondere der Beginn dieses Jahres etwas gelehrt haben, dann das: Nicht alles ist gut.

Und weil das so ist, wäre es doch naheliegend, dass auch wir in unserer Kommunikation einmal schauen, ob es so hilfreich und vor allem authentisch ist, immer nur das Beste zu berichten. Ich weiß, Sie werden nun entgegenhalten: Aber schlechte Nachrichten will doch keiner lesen!

„Erzählen Sie doch einfach mal die Wahrheit.“

Meine Entgegnung: Es kommt darauf an. Nämlich, wie der Gesamtkontext aussieht. Es ist sicherlich für die Positionierung Ihres Unternehmens und Ihrer Investmentprodukte nicht hilfreich, nur schlechte Nachrichten zu vernehmen. Logisch.

Aber: Hin und wieder einmal durchblicken zu lassen, dass man selbst auch nicht DEN Lösungsweg kennt und vor allem keine Glaskugel für die Zukunft besitzt, wirkt erfrischend und glaubhaft. Denn darum geht es doch in Ihrer Kommunikation: Glaubhaftigkeit. Nichts ist wichtiger und gleichzeitig schwerer zu erreichen, dafür aber schneller zu verspielen.

Ich plädiere daher dafür: Seien Sie mutig, benennen Sie das Offensichtliche. Z. B., dass Sie noch nicht mit Bestimmtheit sagen können, die Taxonomie-Ziele bis z. B. 2030 erreichen zu können. Aber, dass Sie hart daran arbeiten und dies auch transparent machen werden und berichten an dieser Stelle vielleicht über Ihr Life Cycle Assessment.

Das ist dann erstens die Wahrheit und schafft zweitens auch Handlungsspielräume. Nutzen Sie sie.