Einfach. Super. Gut.

 

Auch das wäre eine tolle Erklärung für ESG. Tatsächlich ist ESG aber als Abkürzung für die drei Bereiche Environmental, Social und Governance spätestens seit 2018 auf der Überholspur. Die meisten Unternehmen kommen daran nicht mehr vorbei, viele haben auch bereits eine ESG-Strategie. Laut einer Berenberg-Studie gaben 96 % der Unternehmen (davon immerhin ein Drittel Stiftungen und 20 % Asset Manager) an, dass Nachhaltigkeit Bestandteil ihrer Investmentphilosophie ist.
Und 85 % der Unternehmen ist SDG ein Begriff. Aber wie wird ESG gelebt?

E wie Erläuterung
Hierbei hilft Einordnung von ESG in die jeweiligen Investitionsstrategien. Für die Berücksichtigung von ESG-Kriterien hat sich der Begriff „ESG Investing“ durchgesetzt, also eine Anlagestrategie unter Berücksichtigung von ESG-Komponenten. Ähnliche Begrifflichkeiten wie „Socially Responsible Investing“ (kurz: SRI) oder „Thematisches Investment“ sind aber auch gebräuchlich.
In diesem Kontext wird zwischen folgenden ESG-Strategien unterschieden: 1. Die ESG-Integration. Dies meint die systematische oder auch systemische Einbeziehung von finanzrelevanten ESG-Informationen hinsichtlich der Risiken und Chancen als Ergänzung zur herkömmlichen Anlageanalyse. 2. Das s. g. Active Ownership. Hierbei wird ein positiver Einfluss auf das ESG-Profil der Unternehmen durch den Zugriff auf interne, aber auch externe Ressourcen erreicht. Im Rahmen des eigenen Engagements werden so direkte Auswirkungen auf das Verhalten möglicher Investmentpartner erreicht. Wie aber lassen sich nun entsprechende Investmentangebote identifizieren?

S wie Screening
Zum einen durch das aktive „Portfolio Screening“. Hierfür werden im Vorfeld Kriterien definiert (durch den Investor oder den mandatierten Asset Manager), welche dann aus einem festgelegten Anlageuniversum per Anlagestrategie (vor-)auswählen. Zweite Möglichkeit: Es wird ein negatives Screening implementiert, welches anhand bestimmter ESG-Kriterien Anlagemöglichkeiten ausschließt oder untergewichtet. So wird sichergestellt, dass das Portfolio aus Investments mit überdurchschnittlichem ESG-Rating besteht.
Es gibt aber auch den Weg des s. g. „Impact Investing“. Hierbei beteiligen sich die Investoren an ausgewählten Unternehmen, die im Rahmen des ESG-Frameworks positive Beiträge leisten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Beteiligung eines Investors z. B. im Rahmen eines Fondsvehikels an einem Immobilienunternehmen, welches im urbanen Raum bezahlbaren Wohnraum als Stadtquartier plant und realisiert.

Wie relevant und damit marktbeeinflussend sind aber bisher die Entscheidungen hinsichtlich der ESG-Kriterien?

G wie Gewichtung
Hierbei hilft vielleicht ein kleiner Blick auf das Wachstum und die absoluten Zahlen auf das globale ESG-Vermögen (also jene Investments in Anlagemöglichkeiten, die ESG-Kriterien erfüllen.
Auf Basis der Global Sustainable Investment Alliance (kurz: GSIA) lassen sich solche Zahlenspiele halbwegs belastbar durchspielen. So sind die Volumina des globalen ESG-Anlagevermögens bpsw. von 2012 bis 2016 um fast 75 % auf knapp 23 Billionen US-$ gestiegen. Europa spielt dabei interessanter Weise eine Hauptrolle mit einem Gesamtanteil von über 50 %. Interessant ist weiterhin, dass beim Investment selbst vornehmlich der „Portfolio Screening“-Ansatz zum Einsatz kommt, mit weitem Abstand gefolgt von der ESG-Integration.

Fazit
ESG ist ein wichtiges, wenn nicht gar zukunftsentscheidendes Merkmal bei der künftigen Auswahl von geeigneten Investments. Dies wird durch die aktuelle Regulatorik noch verstärkt, welche neben dem EU-Aktionsplan vor allem durch die kommende MiFID-Richtlinie hier mehr Druck durch Transparenz ausübt.

Die am Markt teilnehmenden Unternehmen sollten besser heute als morgen eine wohlüberlegte und abgestimmte ESG- bzw. SDG-Strategie haben. Nicht nur im Sinne des Wettbewerbsvorteils, sondern letztlich auch in unser aller Interesse, welches lautet: Eine nachhaltige Wirtschaft ist für die Zukunft der Menschheit: Einfach Super Gut!

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