GreenTech - Was davon übrig bleibt

Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal die GreenTech besucht und sind natürlich nicht ohne Erwartungen angereist. Für uns klingt GreenTech nach Innovation, digitale Features, nachhaltige Produkte aus Rohstoffen, die wir noch nie gehört haben, Lösungen und Alternativen zu aktuell sehr umweltbelastenden Prozessen. Zusammenfassend: Projekte, die das Leben für alles Lebendige auf der Erde lebenswerter und vor allem NACHHALTIGER machen. Deswegen fragen wir uns: Was bleibt davon übrig? Wie sinnvoll ist die GreenTech und die Unternehmen, die dort ihre Ideen und ihre Organisation präsentieren? Was bleibt auch nachträglich im Kopf?

Standort bleibt ein wichtiger Faktor



Der alte Flughafen Tegel bietet definitiv genug Fläche und wird so vor allem weiterhin und somit nachhaltig genutzt. Auch wenn der Weg dorthin aus manchen Teilen Berlins etwas langwieriger ist, so ist der Standort mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zuletzt mit einem elektronischen Shuttle (!) gut erreichbar.

Ideen, die begeistern

Wir haben viele Ideen, Produkte und Initiativen gesehen. Hier ein paar tolle Beispiele:

- MOYU bietet löschbare Notizbücher aus Sandsteinpapier,
- everwave sammelt Plastik aus Flüssen,
- Shavent hat Rasierer vollumfänglich aus Metall entwickelt,
- Google Maps führt nun die umweltschonendste Route ein,
- die grüne Bushaltestelle wird noch etwas grüner,
- der „Ideenzug“ der Deutschen Bahn ist eine realistische Optimierung für den Alltag und vor allem umweltfreundlicher,
- „Vertical Farming“ gibt es jetzt mit LED-Technik im Serverschrank,

- bei Secalflor kann plastikfreie Dachbegrünung erworben werden
- und darüber hinaus dürfen sich Auto- und Motorradliebhaber freuen über eine Reihe an neuen elektronischen Fahrzeugen.
 

Bitte mehr davon. Unabhängig davon, ob für den Endverbraucher oder die Industrie, genau solche Lösungen wollen und brauchen wir!

Speaker, Panels und große Bühnen

Für Präsentationen und Diskussionen wurden mehrere große wie kleine Spaces geschaffen, die neben der eigentlichen Ausstellung für Abwechslung sorgten und auch wichtige Anliegen thematisiert haben. Für die Zukunft gehören aus unserer Sicht noch mehr kritische Themen aufs Tableau. Nicht nur Ziele formulieren, sondern auch Probleme und Wege zur Lösung diskutieren mit Personen die in den großen Unternehmen, den großen Wirtschaftssektoren, den Branchen tätig sind, die die Umwelt besonders belasten.

Fläche bieten und Kooperationen schaffen

Es gibt viele Gedanken, Ideen, Konzepte und durchaus auch Umsetzungen hinsichtlich umweltschonenden Projekten, die in den letzten Jahren bereits gewachsen sind, als Repräsentant dessen, wirkt die Ausstellung vergleichsweise klein. Vielleicht sollte an dieser Stelle die Werbetrommel noch etwas lauter geschlagen werden oder man findet Anreize und Optionen, um auch kleinen Start ups ohne große finanzielle Möglichkeiten einen Platz zu bieten. Wir sind uns sicher, dass diese immer auf der Suche sind, nach Kanälen, um ihre Ideen nach außen zu präsentieren und kommunizieren.
Louisa Dellert schlägt in ihrem Fazit zur GreenTech sogenannte Partner-Messestände vor, große Firmen sponsern kleine junge Unternehmer, auf dem Weg etwas Gutes zu bewirken. Why not? Finden wir super!

Greenwashing vermeiden



Hin und wieder entdecken wir bei einigen Ständen Artikel, die nicht unbedingt für Nachhaltigkeit stehen wie zum Beispiel Handyhüllen in Plastikverpackungen oder auch Plastikkugelschreiber. An dieser Stelle macht es aus unserer Sicht Sinn, die Aussteller vorab nochmal darauf hinzuweisen und darum zu bitten auf solche Give Aways zu verzichten. Auch haben wir Unternehmen wie Nespresso und Shell auf den Bühnen vermisst, um Nachhaltigkeitskonzepte vorzustellen oder bei Panels wichtige Fragen zu diskutieren.
Wir brauchen diese Unternehmen für einen nachhaltigen Umschwung und fragen uns in der logischen Konsequenz: Setzen sich die Aussteller wirklich mit den Themen rund um Umwelt und Nachhaltigkeit auseinander oder nutzen sie die GreenTech nur für imagefördernde Zwecke? Sind die Mitarbeiter mit der Thematik vertraut? Gibt es intern ein Umdenken und Lösungen, um das Arbeiten nachhaltiger zu gestalten?

Die nächste GreenTech kommt bestimmt

Zusammenfassend ein Event, dass aus richtigen und wichtigen Gründen entstanden ist, sehenswert ist und interessante Impulse liefert. Das Konzept ist noch ausbaufähig und das verspricht Potential. Wir gehen bei einem Blick in die Glaskugel davon aus, dass das GreenTech Festival in den Folgejahren größer und noch inspirierender wird.

Ein Gedanke der uns umtreibt, warum setzen sich die Macher nicht mit den Menschen zusammen, die sich seit Beginn der Bewegung für eben diese Themen einsetzen? Wer weiß, vielleicht unterstützen wir im nächsten Jahr; just in case - wir sind gespannt ;)

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