Transformation zur Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist schon längst kein Feel-Good-Faktor mehr. Wer nachhaltig handelt, der leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Nachhaltigkeit und Klimaschutz gehen also Hand-in-Hand. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen wie Klimawandel oder Ressourcenknappheit gewinnt die Transformation hin zu nachhaltigem Handeln und Denken an entscheidender Bedeutung.

Weshalb muss der Finanzsektor in die Nachhaltigkeitstransformation eingebunden werden?

Drei zentrale Gründe sprechen für eine umfangreiche Integration des Finanzsektors in die Nachhaltigkeitstransformation. Erstens sehen auch Investor:innen die Risiken, die vom Klimawandel ausgehen. Zweitens verfügt der Finanzsektor über die notwendigen Summen, um Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsbereiche und -prozesse zu ermöglichen. Drittens können Investor:innen im Dialog Druck auf den Privatsektor ausüben und sich zielführend in die Nachhaltigkeitstransformation einbringen.

Sustainable Finance der EU-Kommission

Was im Allgemeinen gilt, gilt auch für die Klima- und Energieziele der EU, mit der die Staatengemeinschaft ihren Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitstransformation leisten möchte. Dazu sind umfängliche zusätzliche Finanzmittel notwendig, die neben der EU-Kommission auch durch den Finanzsektor generiert werden sollen – so die Planung der EU, die ihre entsprechenden Ansätze als Sustainable Finance zusammenfasst.

Im Rahmen der Sustainable-Finance-Idee setzt die EU-Kommission auf drei zusammenhängende Vorgehensweisen:
  1. Zielgerichtete Investitionen in die nachhaltige Transformation der EU-Wirtschaft, um nachhaltiges Wachstum zu generieren,
  2. Einbezug zentraler Nachhaltigkeitsaspekte bei Investitionsentscheidungen, sodass insbesondere klimaneutrales und kreislauforientiertes Wirtschaften gefördert und ausgebaut wird,
  3. Reduktion der Vulnerabilität des Finanzsystems gegenüber negativen Effekten durch den Klimawandel und daraus resultierenden ökologischen Herausforderungen.

So ergibt sich eine lineare Wirkungslogik nachhaltiger Investitionen. Investor:innen stellen Kapital zur Verfügung, das in nachhaltige Unternehmen, Produkte und Prozesse fließt und mittel- wie langfristig dafür sorgt, dass das Ökosystem nicht mehr zusätzlich belastet wird oder sich gar regenerieren kann. Abseits dieser linearen Logik setzt die EU-Kommission auf Rückkopplungseffekte, die nachhaltige Investitionen attraktiver machen und darauf, dass gleichzeitig künftig mehr Kapital zur Verfügung steht, wenn die negativen Effekte des Klimawandels abgemildert werden und somit auch geringere negative monetäre Effekte haben (siehe Abbildung).

Worum handelt es sich bei der EU-Taxonomie?

Eng verknüpft mit dem Konzept der Sustainable Finance ist die sogenannte EU-Taxonomie, die als Standard nachhaltiger Investitionen gilt. Bei der Taxonomie handelt es sich um ein Klassifizierungssystem für Nachhaltigkeit, das innerhalb der EU eine einheitliche Definition dessen schafft, was nachhaltige Entwicklung vorantreibt. Somit fungiert die EU-Taxonomie als Rahmenwerk zur Lenkung von Investitionen in die Transformation der Wirtschaft, insbesondere eine Transformation hin zu geringeren oder keinen CO2-Emissionen. Um dies zu verdeutlichen, listet die Taxonomie nachhaltige (grüne) Wirtschaftsaktivitäten entsprechend ihrer Emissionen auf.

Der Finanzsektor beeinflusst Investitionen für eine nachhaltige Zukunft

Es ist sinnvoll den Finanzsektor zur Finanzierung der Nachhaltigkeitstransformation heranzuziehen. Allerdings erfordert dies zunächst eine Umgestaltung innerhalb des Finanzsystems und -sektors, um Anleger:innen von neuen nachhaltigen Anlagemöglichkeiten zu überzeugen. Zusätzlich zum öffentlichen Druck können Anleger:innen auch einen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen ausüben und im Dialog Unternehmen zu nachhaltigem Handeln bewegen.

Die Integration des Finanzsektors in die Förderung nachhaltiger Entwicklung bringt neue Herausforderungen mit sich, die rasch angegangen werden müssen, um Anleger:innen gezielt für verantwortungsvolle Investitionen zu gewinnen. Neben der genannten Notwendigkeit belastbarer Daten besteht auch Bedarf an einem gemeinsamen oder allgemeingültigen Verständnis von Nachhaltigkeit. Standards und Prinzipien können in diesem Zusammenhang bei der Steigerung der Transparenz und der Leitung von nachhaltigen Investitionen hilfreich sein.

Ausblick

Eine Vielzahl internationaler Standards unterstützen den Privatsektor darin, seine Rolle als zentraler Akteur im Bestreben nach nachhaltiger globaler Entwicklung einzunehmen und gut auszufüllen. Diese Standards sprechen unterschiedliche Gruppen innerhalb der Privatwirtschaft an, darunter Unternehmer:innen und Investor:innen, und zielen auf unterschiedliche Maßnahmen ab:

  • die GRI auf Nachhaltigkeitsberichterstattung,
  • die UNFCCC auf Mitigation des und Anpassung an den Klimawandel,
  • ISO 26000 auf verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln von Unternehmen,
  • die ILO auf Arbeits- und Sozialstandards und deren Einhaltung entlang internationaler Lieferketten,
  • die PRI auf die Beachtung von ESG-Kriterien bei jeglichen Investitionsentscheidungen.
Bei Beachtung und Umsetzung all dieser Ansätze und Konzepte können Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeitstransformation leisten und zugleich ihre ökonomischen Ziele erreichen. Wir bei fiveandfriends helfen Ihnen gerne auf Ihrem Weg zur Nachhaltigkeit.

 

Quelle: Meyer, K. (2020). Nachhaltigkeit: 125 Fragen und Antworten. Wegweiser für die Wirtschaft der Zukunft (2. Aufl.). Springer Gabler.

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